7 Liter A-Dur
Literatur + Musik x 7
28. April bis 5. Mai 2007 in Aarau



Bern ist überall

Freitag, 27. April 2007, 19.15
Galerieraum des Theaters Tuchlaube


Ghörsch mi? Ghörsch mi nid? Du ghörsch mi nid! Ghörsch mi itz? Itz ghörsch wyder nüt.

Das Spoken-Word-Ensemble präsentiert Literatur, die nicht nur für Bücher, sondern auch (oder gar ausschliesslich) für die Bühne geschaffen wurde. Abwechslungsweise erzählen die Mund-Akrobaten kurze Geschichten und Sprachspielerisches in heutigem, modernem Dialekt weit ab vom «bluemete Trögli». Ihr Credo: Die Sprache muss laut ausgesprochen werden, denn «Sprachen entfalten sich im Mund».

Auf der Seite der Literatur treten an: Stefanie Grob, Pedro Lenz, Beat Sterchi.
Begleitet werden sie von Adi Blum am Akkordeon und Michael Pfeuti am Bass.

Ou dir, das isch de itz aber interaktiv-installativ, hä?
Ou dir, das isch cheibä schön
Dasch huärä geil
Dasch hennä kuul
Dasch höllä guät
Irgendwiä gmögig, so gmüätläch u doch nid
ungerambitioniert


Nach Addis Abeba - eine Matterhorn-Produktion von Beat Sterchi

Freitag, 27. April, 2007, 21.00

Theater Tuchlaube


Ein Bühnenabendessen in fünf Gängen
von Beat Sterchi
eine Veranstaltung des Theaters Tuchlaube
eine Matterhorn – Produktion
Eine Abendgesellschaft redet, niemand hört zu, aber das ist egal, Hauptsache ist, dass man selber redet. Das gibt einem die Gewissheit, dass man existiert. Ein rasanter Soundtrack aus Alltagssprache, der sich spielerisch zwischen Theater – Konzert – Choreographie bewegt.

Beat Sterchi, 1949 in Bern geboren, wanderte 1970 nach Kanada aus. Er studierte in Vancouver Anglistik. Unterrichtete dann, während er Spanisch lernte, zwei Jahre Englisch in Honduras. Studierte weiter in Montreal. Unterrichtete dort Deutsch am Goetheinstitut und begann hauptberuflich zu schreiben. Nach der Publikation von 'Blösch' verbrachte er 10 Jahre in einem kleinen Dorf in Spanien. Heute lebt er als freier Autor in Bern. Er schreibt Prosa, Reportagen, Kolumnen, Hörspiele und für das Theater. Beat Sterchi ist Vater von zwei kleinen Töchtern und einem Sohn. Seine Arbeit wurde mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Seit 2006 Dozent am neugegründeten Schweizerischen Literaturinstitut in Biel.

Diese kleine Biografie wurde vom Autor in der dritten Person Einzahl verfasst, weil dies genau so immer wieder von ihm verlangt wird. Eine Zumutung eigentlich. Jedermann weiss, dass die Menschheit immer länger lebt, aber ich soll immer kürzere Kurzbiografien liefern. Und weil das Fressen bekanntlich vor der Moral kommt, mache ich es halt. Aber eine Kurzbiografie erfinden zu müssen, das ist wohl eine der niederträchtigsten Strafen, die man uns Schreibern zufügen kann. www.beatsterchi.ch

Pedro Lenz, geboren 1965. Berufslehre als Maurer, später Eidg. Matura und einige Semester Spanische Literatur an der Uni Bern. Lenz lebt als freier Autor in Bern. Er gehört zu den wichtigsten Stimmen des Schweizer Poetry Slam. Er ist ausserdem Mitglied der Bühnenprojekte «Hohe Stirnen» und «Offsait». www.pedrolenz.ch

Stefanie Grob, 1975 in Bern geboren. Sie lebt und schreibt in Zürich. 2002 absolvierte sie die DramatikerInnen-Werkstatt Dramenprozessor. Stefanie Grob ist Gründungsmitglied des AutorInnenkollektivs Pol.Theater und Autorin der freien Theatergruppe formation poe:son. Sie tritt an Poetry-Slams und mit der Mundartcombo «Bern ist überall» auf. www.stefaniegrob.ch

Michael Pfeuti, geboren 1959, Kontrabassist und Multiinstrumentalist von Basel. Er hat in zahlreichen Musik-, Film-, Theater-, CD-, TV-Produktionen teilgenommen und spielte in Sinfonie-und Kammerorchestern, in Rock-, Jazz, Experimentalbands, als Solist, Ensembleleiter und auf der Sommertour 03 als «Stiller Has»
www.pfeuti.ch

Adi Blum, geboren 1964, lebt als Autor und freier Musiker in Luzern. Er arbeitet vor allem fürs Theater. Adi Blum organisiert und produziert kulturelle Anlässe – in Aarau z.B. zusammen mit «3b – kulturelle produktionen» das KulturFest 2006. www.zusammenstoss.ch
Üüüh dir, dasch de itz o wieder exorbitant

Das isch de experimentell
Das isch de empathisch
Ühh dir ds isch de relevant
Üüh dir ds isch de provokant
Üüüh dir das isch de nachhautig


Traumgekrönt - Liederabend mit Eva Nievergelt, Sopran & Elisabeth Bachmann, Klavier
Samstag, 28. April 2007, 20.00

KuK Saal 2


Alban Berg (1885–1935): Sieben frühe Lieder (1908)
Gedichte von Johannes Schlaf, Theodor Storm, Otto Erich Hartleben, Rainer Maria Rilke, Paul Hohenberg, Carl Hauptmann, Nikolaus Lenau
Hugo Wolf (1860 –1903): Eichendorff-Lieder (1888)
Francis Poulenc (1899 –1963): Tel Jour Telle Nuit (1937) Gedichte von Paul Eluard
Albert Roussel (1869 –1937): aus Douze Mélodies
Gedichte von René Dommange, Henri de Régnier, Henri-Pierre Roché, Georges Jean-Aubry

Im Wort Lyrik klingt die alte Verbindung von Dichtung und Musik noch nach: Verse zu rezitieren hiess, sie zu singen, und sich dabei mit der Lyra (einem im antiken Griechenland weitverbreiteten Saiteninstrument) zu begleiten. Auch wenn später diese Einheit von Dichtung und Musik auseinandergebrochen ist, kreiert das Gedicht mit seinem Klang und Rhythmus eine eigene musikalische Welt. Dass dieses demnach über die Jahrhunderte so viele KomponistInnen angezogen und bis in unsere Zeit inspiriert hat, liegt nahe.

Das war der Tag der weißen Chrysanthemen,
mir bangte fast vor seiner Pracht...
Und dann, dann kamst du mir die Seele nehmen
tief in der Nacht.
Mir war so bang, und du kamst lieb und leise, -
ich hatte grad im Traum an dich gedacht.
Du kamst, und leis wie eine Märchenweise
erklang die Nacht…
Rainer Maria Rilke: aus Traumgekrönt / Lieben

Mit «Traumgekrönt» als Programmtitel – dem vierten Lied von Alban Berg entliehen – wird der zentrale Wesenszug der Lyrik, innere Welten und Vorgänge zu evozieren, angesprochen. In seiner Lied- und Dichterauswahl stellt dieses Programm die Hinwendung zu Nacht, Traum, zu Seelenwelten in den Vordergrund:
Im deutschen Teil die «Sieben frühen Lieder» von Alban Berg auf Dichtungen aus dem Biedermeier und Vormärz bis Jugendstil, die Nächtliches und Traumhaftes betonen, und Hugo Wolfs Vertonungen von Gedichten Josef von Eichendorffs, die sich unablässig an der Grenze zwischen Wirklichem und Unwirklichem bewegen.
Im französischen Teil der surrealistische Dichter Paul Eluard in der Vertonung «Tel Jour Telle Nuit» von Francis Poulenc, und Lieder von Albert Roussel auf Gedichte aus dem französischen Symbolismus.

Je n‘ai envie que de t‘aimer
Un orage emplit la vallée
Un poisson la rivière (…)
Paul Eluard, aus Les Yeux Fertiles / Intimes

Eva Nievergelt studierte Gesang bei Kathrin Graf und Liedgestaltung bei Irwin Gage und Esther de Bros am Konservatorium Zürich. Sie bildete sich bei Vera Rozsa in London, Margreet Honig in Amsterdam, Barbara Martig-Tüller in Bern und Judy Natalucci in New York weiter. In ihrer sängerischen und künstlerischen Tätigkeit pflegt sie ein breites Spektrum, zur Zeit hauptsächlich ein reiches Repertoire an Lied und Kammermusik mit Schwerpunkt auf zeitgenössischen Ensemblestücken und musikalischem Theater.
Mit Elisabeth Bachmann verbindet sie langjährige Duoarbeit sowie das gemeinsame Angebot eines Lied-interpretationskurses für Duos im Gartensaal der Villa Boveri in Baden.

Elisabeth Bachmann, 1958 in Zürich geboren. Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin Eintritt ins Konservatorium Zürich, Klavierstudium bei Evelyne Dubourg, Liedbegleitung bei Irwin Gage. Lehrdiplom in Klavier und Konzertdiplom in Liedbegleitung und Kammermusik, danach pianistische Weiterbildung bei Prof. Georg Sava in Berlin. Da die Verbindung von Wort und Musik Elisabeth Bachmann schon immer besonders faszinierte, hat sie sich auf das Begleiten von Sängerinnen und Sängern spezialisiert, mit denen sie im In- und Ausland Liederabende gibt. Neben ihrer pianistischen Tätigkeit unterrichtet Elisabeth Bachmann an der Musikhochschule Zürich im Rahmen der Teilzeitausbildung für Chorleitung.


Soundsongs - Lauren Newton - vocal

Samstag, 28. April 2007, 22.00

KuK Saal 2


Lauren Newton gibt ihrer Fantasie Freiraum, damit die Stimme ihren eigenen Weg findet um Unerhörtes hörbar zu machen. Soundsongs sind kürzere Vokalstücke, in denen die Stimme Farbe, Timbre, Stimmung und Stil, Artikulation und Charakter wechselt, doch immer der Eingebung des Augenblicks folgend. Die Stimme, die Atem ist, Geräusch, Wort, Klang, Gesang – und Stille. Newton lässt die Stimme fliegend in allen Lagen klingen, trippeln und brabbeln, biegen und brechen, mit Lust an Silbengeraschel und Stimmengeschichten.

Die Presse feiert Newton als ganzheitliches Ereignis, als eine Sängerin, in deren «Stimmstapfen» nicht viele treten werden, da ihnen einfach die stimmtechnischen Möglichkeiten fehlten.

Lauren Newton, geboren in Coos Bay, Oregon, USA. Gesangsdiplom an der University of Oregon, 1975, und an der Musikhochschule Stuttgart, 1977. Seit 1974 wohnt sie in Deutschland.

Vokalistin des Vienna Art Orchestras (ca. 20 LP/CDs). Arbeit mit Ernst Jandl von 1983 bis 1999 in Konzerten und CD Aufnahmen. Tourneen und CD Aufnahmen mit Vocal Summit mit Bobby McFerrin, J.Lee, J.Clayton, und U.Dudziak.

Seit 1990 kontinuierliche Arbeit mit dem Vokalquartet «Timbre» und seit 1995 mit Joëlle Léandre, bass, Fritz Hauser, perc., Urs Leimgruber, sax, Heiri Känzig, bass.

Seit 1974 Konzertauftritte an den bedeutensten europäischen Festivals sowie in USA, Canada, Mozambique, Indien, und Thailand. Seit 1982 mehrmalig Auftritte und CD-Aufnahmen in Japan als Solistin mit verschiedenen Japanischen MusikerInnen und TänzerInnen.

Seit 1993 Lehrauftrag und seit 2002 Professorin für Jazz-Gesang und frei improvisierte Musik an der Musikhochschule Luzern

Lauren Newton - Newtons ellenlange Discographie abrufbar unter www.laurennewton.com


Schundmusik - Ruedi Debrunner, Klarinette | Rafael Baier und Reto Anneler, Saxofon
Mittwoch, 2. Mai 2007, 20.00

Stadtbibliothek Aarau


Unglaublich, was im Kellergewölbe der Stadtbibliothek alles zum Vorschein kommt. Die improvisierenden Musiker haben einen Stapel Groschenromane entdeckt und wühlen sich musikalisch durch die seelischen Abgründe der Managerin in der Margarinefabrik. Ein vergnüglicher interaktiver Konzertabend voller Überraschungen.

Das Lächeln auf Jutta von Streits Gesicht erlosch jetzt. Sie erinnerte sich ihrer Scheu vor Männerbekanntschaften, da doch alle nur die Erbin eines grossen Vermögens in ihr sahen, wie sie glaubte. Ute Amber: Ein Autodieb für Jutta

Ruedi Debrunner wurde in den wilden Sechziger-jahren am Ufer des schönen Zürichsees unter Schmerzen zur Welt gebracht. Schon im zarten Alter entlockte er mit seinen Kinderhänden den Tasten des Klaviers wundersame Melodien. Mit zauberhaften Klarinettenklängen entführt er die Zuhörer in andere Welten – und auch die Zuhörerinnen. Er ist aber glücklich verheiratet und Vater zweier herziger Kinder.
Rafael Baier, geboren 1975 im konservativen Aarau, befreite sich mit der Jazzmusik aus der Enge, ja floh bis nach Amerika, wo er am weltberühmten Berklee College of Music in Boston mit seinem funkelnden Saxophon zum Abschluss ein «summa cum laude» erwarb.

Heimgekehrt entfachte er ein Feuerwerk an Aktivitäten in allen erdenklichen Musikrichtungen, mit Konzerten im Zürcher Hauptbahnhof, unter und auf dem Wasser, in Kirchen und Spelunken. Seit Kurzem spielt er Gutenachtlieder für seine entzückende neugeborene Tochter, mit deren Mutter er in wilder Ehe im verruchten Zürich zusammenlebt.

Das Privatleben der weiteren Mitwirkenden muss anonym bleiben, es ist unter anderem ein junges Familienglück zu schützen!

Heisse Tränen stürzten Ninja aus den blinden Augen. Das erleichterte sie ein wenig. «Weine du doch auch Helena!» Sie schluchzte. «Dann tut es nicht mehr so furchtbar weh». Viola Larsen: Sizilianische Gespenster


PHILIPPPHILIPP – Drüber - Erzähler | Philipp Bürge, Schlagzeug
Donnerstag, 3. Mai 2007, 20.00

Stadtbibliothek Aarau


«PHILIPPPHILIPP ist eine Möglichkeit, zwischen Katastrophenmeldungen und Steuererklärung mit Witz und Ernsthaftigkeit über die Runden zu kommen» – sagen die Macher.

Zu Maultrommelsound stossen sie zwischen Bergen, Mittelland und Juhura auf Pistache mit Rahm, Schrebergartengrills, Gartenzwerge und in einem Altersheim sogar auf Tante Schuggi samt ihrem Töff. Und einmal widmen sie sich Emmas Dilemma, das etwas mit Brüsten, Männern und Horrormonen zu tun hat.
Philipp Bürge und Philipp Wilhelm loten Möglichkeiten aus, forschen nach Erzählbarem, das spannenden Klängen eine Plattform gibt, nach Rhythmen, die Erzählbilder zusammenhalten. Dabei geht es inhaltlich darum, ein bisschen Distanz zu nehmen, das Gegebene zu betrachten und mal auszuprobieren, wie es anders aussähe.
Ihre bisherigen Programme «Nüt» und «Dornrose» bestanden aus einem «gelungenen Mix aus Wortwitz, Schlagwort, Schlagzeug, aus Konservendosen und Worthülsen, aus Wort- und Taktspielen» – sagte die Mittellandzeitung im November 2005.

Ihr neues Programm «Drüber» darf der GONG als Erster in Aarau präsentieren!
www.philippphilipp.ch

Philipp Bürge ist 1974 geboren. Er lebt und wirkt seit 1994 als Musiker in Bern. Als ehemaliger Schlagzeug- und Rhythmiklehrer ist er Teil von Musikprojekten verschiedenster Stilrichtungen als Trommler, Komponist und Arrangeur.

Philipp Wilhelm ist 1975 geboren. Er ist Theaterschaffender, Stückeschreiber und Regisseur. Dahinter steht ein Studium in Pädagogik und Theaterwissenschaft sowie eine Zusatzausbildung in Theaterpädagogik.


Am tiefen Blau ein leises Rot - Capella Cantemus & ARION-Quartett
Freitag, 4. Mai 2007, 20.00

KuK Saal 2


Robert Schumann (1810-1856)


5 Romanzen und Balladen für Chor a cappella, op. 67
Der König von Thule (Text Goethe)
Schön-Rohtraut (Text Mörike)
Heidenröslein (Text Goethe)
Ungewitter (Text Chamisso)
John Anderson (Text Burns)
Streichquartett op. 41 Nr.1 a-Moll

Aus den doppelchörigen Gesängen für Chor a cappella, op.141
An die Sterne (Text Rückert)
Zuversicht (Text Zedlitz)

Ruedi Debrunner

«Lenz. Am tiefen Blau ein leises Rot» für Sprecher, Chor und Streichquartett (2007) Uraufführung

Ausführende

Capella Cantemus
ARION-Quartett (Stefan Läderach, Violine; Cristina Amato, Violine; Michael Schwendimann, Viola; Daniel Schaerer, Violoncello)

Leitung: Beat Wälti

In seiner Novelle «Lenz» beschreibt Büchner die geistige Erkrankung des jungen Dichters Lenz. Die Seelenzustände spiegeln sich in der Wahrnehmung der Natur, der Bäume, Berge und Wolken. In Ruedi Debrunners Komposition wird dies zu einer musikalischen Klanglandschaft, die sich aus dem Sprachklang der Büchnerschen Novelle entwickelt.

Robert Schumann war ein Zeitgenosse Büchners, und mit dem Dichter Lenz verbindet ihn das Unglück der seelischen Erkrankung. Robert Schumann hat sich intensiv mit der Sprache beschäftigt. Es hat allerdings relativ lange gedauert, bis er sich an die Komposition von Liedern heranwagte. Als es aber soweit war, entstand eine Fülle von Chor- wie auch Sololiedern.

Den 20. Januar ging Lenz durch’s Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen.
Es war nasskalt, das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg.
Am Himmel zogen graue Wolken, aber Alles so dicht, und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump.
Er ging gleichgültig weiter, es lag ihm nichts am Weg, bald auf- bald abwärts. Müdigkeit spürte er keine, nur war es ihm manchmal unangenehm, dass er nicht auf dem Kopf gehen konnte.
Georg Büchner: Lenz

Ruedi Debrunner studierte Klavier bei Christoph Lieske in Winterthur (Lehrdiplom) und Klarinette bei A. Wäfler und H. Leuthold in Zürich (Konzertreifeprüfung). Seit 1983 unterrichtet er beide Instrumente an Musikschulen und Gymnasien im Aargau. 1998 – 2002 war er als Musiker und Musiklehrer in Kamerun tätig. Ruedi Debrunner komponiert seit seiner Kindheit. Neben Kammermusik, Chor- und Orchesterwerken komponierte (und dichtete) er seit 1990 mehrere Musiktheater für Kinder und Erwachsene. 1998 wurde «Die helvetische Sphinx» (Libretto: Peter Höner) anlässlich des Gedenkjahres «200 Jahre moderne Schweiz» an vielen Orten im Kanton Aargau aufgeführt. Zurzeit unterrichtet Ruedi Debrunner Klavier und Komposition an der Neuen Kantonsschule Aarau. Er tritt mit klassischer und improvisierter Musik auf. Als Co-Präsident des Kulturvereins GONG organisiert und entwirft er (spartenübergreifende) Konzerte und Workshops.

Das Vokalensemble Cappella Cantemus aus dem Freiamt setzt sich aus rund 20 begeisterungsfähigen Sängerinnen und Sängern mit fundiertem musikalischem Hintergrund zusammen. Ein grosses Anliegen ist es ihm, junge Stimmen zu integrieren, daher singen etliche Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler mit.
Gegründet wurde das Vokalensemble im Frühling 1995 und führte seitdem in der Regel zweimal pro Jahr in der Region Wohlen/Lenzburg ein Konzert auf. Das eine Programm besteht normalerweise aus geistlicher Literatur, das andere aus weltlichen Werken.
Die Cappella Cantemus Freiamt setzte es sich zum Ziel, qualitativ hochstehende Interpretationen von Chorwerken zu erarbeiten. Die kleine Besetzung bringt es mit sich, dass die Sängerinnen und Sänger grosse Verantwortung zu übernehmen haben. In den letzten Jahren erarbeitete sich das Ensemble ein breites Repertoire mit Schwerpunkt auf der A cappella Literatur der Renaissance und des 20. Jahrhunderts.
Beat Wälti ist bei Interlaken aufgewachsen. Nach der Matur studierte er an der Musikhochschule Bern in den Klavierklassen von Otto Seger und Tomasz Herbut. Anschliessend bildete er sich in der Kammermusikklasse von Guy-Michel Caillat am Conservatoire de Genève weiter. Parallel zu seinen pianistischen Studien liess er sich an der Universität Bern zum Gymnasiallehrer Musik ausbilden. Beat Wälti, wohnhaft in Lenzburg, unterrichtet an der Kantonsschule Wohlen die Fächer Musik, Chorsingen und Klavier. Er tritt regelmässig als Chorleiter, Kammermusiker und Liedbegleiter auf.
Das ARION Quartett besteht seit dem Jahr 1995. Es erhielt entscheidende künstlerische Impulse anlässlich von Meisterkursen beim Melos-Quartett Stuttgart und in der Konzertklasse des Carmina Quartetts in Winterthur.
Sein Repertoire umfasst Werke von Haydn bis zur zeitgenössischen Musik, mit einem besonderen Schwerpunkt bei der Pflege von schweizerischer und speziell aargauischer Kammermusik.

Stefan Läderach war von 1993-2003 1. Konzertmeister des Aargauer Symphonie-Orchesters. Er unterrichtet seit 1993 Violine, Viola und Orchester an der Alten Kantonsschule Aarau. Cristina Amato studierte Violine an der Musikhochschule Basel bei Thomas Füri und Querflöte bei Anne Utagawa. Weiterbildung in der Konzertklasse von Rudolf Koelman an der Musikhochschule Winterthur Zürich. Michael Schwendimann studierte an den Musikhochschulen Bern und Zürich Geige und Bratsche und besuchte verschiedene Meisterkurse u.a. bei Isaac Stern. Daniel Schaerer studierte zuerst in Zürich und dann in Genf, wo er mit dem Solistendiplom abgeschlossen hat. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse im In- und Ausland.

www.arion-streichquartett.ch


«El gato con botas» der gestiefelte Kater - Kinder-Workshop, ab 8 Jahren
Samstag, 5. Mai 2007, 15 – 18.00

KuK Saal 2


Zusammen mit Hansueli Trüb, der Figurenspielerin Kathrin Bosshard und der Musikerin Denette Whitter erkunden die Kinder das Märchen «Der gestiefelte Kater». Sie erforschen die einzelnen Charaktere –wie bewegt sich ein König, wie ein Müllersbursche, wie ein Kater? Und wie tönt die Musik zu diesen Figuren?

Un opera magica y encantda von Xavier Montsalvatge
Deutsche Texte von Peter Zeindler

Die Oper im Knopfloch
SängerInnen: Rosina Zoppi, Christa Kägi, Valentin Johannes Gloor, Rudolf Ruch
Musikerinnen: Denette Whitter, Klavier; Laure Perrenoud, Gitarre
Das Theaterpack
Figurenspielerinnen: Kathrin Bosshard, Doris Weiller

Regie: Hansueli Trüb
«El gato con botas» nennt sich «Zauberoper», und entfaltet tatsächlich zauberischen Charme als rhythmisch durchpulstes und verführerisch melodisches, unterschiedlichste Opern – und Zeitstile vermischendes und persiflierendes Werk.
Es wird spanisch gesungen, aber keine Angst – wer sich nicht mehr so genau an die Handlung des «gestiefelten Katers» erinnert, kann sich an die augenzwinkernden Zwischentexte halten, die von Krimiautor Peter Zeindler verfasst und in herrlich schräge Reime gegossen sind.

Die Mühle mahlte, die Räder drehten,
dem Müller blieb nichts als das Beten.
Das Wasser rauschte, der Tag verging,
der Müller aber hing und hing herum.
Es war umsonst des Vaters Sterben,
denn letztlich gab es nichts zu erben -
als einen Kater - «Lieber Vater»,
klagt des Müllers Sohn,
«das ist ein elend karger Lohn
für Schuften, Mahlen, Säcke füllen -
Was mach ich jetzt, um Himmels Willen!»
Peter Zeindler

www.operimknopfloch.ch