«Kafka-Fragmente»
    Im Rahmen des Klangnovembers Aarau
    29. November 04 20.00 Uhr Kultur-und Kongresshaus Aarau, Saal 2
    György Kurtág: "Kafka-Fragmente" op. 24
    Max E. Keller: "Löwen, Löwen" nach Texten von Klaus Merz (Vorpremière)
    Anna Maria Pammer Sopran
    Patricia Kopatchinskaja Violine
    
    
    György Kurtág
    Der Ungar György Kurtág (*1926) ist einer der heute lebenden Komponisten, der unbeirrbar seine ihm eigene Musiksprache entwickelt und mit viel Witz und Detailliebe
    Werke komponiert.
    Die etwa 60 Minuten dauernden "Kafka-Fragmente" (1985-86) wurden von den zwei jungen Musikerinnen Anna Maria Pammer und Patricia Kopatchinskaja mit dem Komponisten
    einstudiert. Die Aufführung im Februar 2004 in Zürich fand bei Musikern und Kritikern ein begeistertes Echo.
    Aus Kafkas Tagebüchern und Briefen nahm Kurtág vierzig kurze expressive Fragmente - Einzelworte, Sätze. Er vertonte für Stimme und Geige nicht eigentlich die Worte,
    sondern Seelenzustände.
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    Einige Beispiele der Fragmente:
    Zwei Spazierstöcke
    Auf Balzacs Spezierstockgriff: Ich breche alle Hindernisse.
    Auf meinem: Mich brechen alle Hindernisse.
    Gemeinsam ist das „alle“.
    Elendes Leben
    Geschlafen, aufgewacht, geschlafen, aufgewacht, elendes Leben.
    Meine Ohrmuschel
    Meine Ohrmuschel fühlte sich frisch, rau, kühl, saftig an wie ein Blatt.
    Eine lange Geschichte
    Ich sehe einem Mädchen in die Augen, und es war eine sehr lange Liebesgeschichte mit Donner und Küssen und Blitz. Ich lebe rasch.
    
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    Das Programm wird durch ein kurzes neues Werk des in Winterthur lebenden, in Aarau 1947 geborenen Komponisten Max E. Keller ergänzt, das er zu Texten von Klaus Merz neuestem Buch komponiert. In Aarau ist davon eine Vorpremière zu hören, bevor es in Basel uraufgeführt und
    von Radio DRS gesendet werden wird.